Kapitän Florian Wallner bezwingt dabei beide Legionäre der Gastgeber
In der dritten Runde der heurigen 1. Bundesliga mussten die Mannen vom JC Wimpassing Sparkasse in Niederwaldkirchen gegen Österreichs Rekordmeister UJZ Mühlviertel ran. Während die Oberösterreicher mit zwei starken Legionären ins Rennen gingen, konnte Cheftrainer Adi Zeltner bei den Wimpassingern nur auf seine italienische Neu-Verpflichtung Matteo Piras (-66kg) zurück greifen. "Wir können das aus eigener Kraft schaffen" so der Tenor vor den Kämpfen innerhalb des Teams, obwohl man die Gewichtsklasse bis 100kg nur durch leichtere Kämpfer besetzen konnte.
Dieses Bundesliga-Match entwickelte sich zu einem packenden und technisch hoch stehenden Schlagabtausch voller Überraschungen, ganz nach dem Geschmack des Puplikums.
Zum spannenden Kampfverlauf:
Zunächst holt Stefan Moser den sicheren ersten Punkt bis 60kg durch zwei Halbpunkte für Uchi mata und Schleuderwurf. Der Neo-Wimpassinger Matteo Piras machte mit dem Österreichischen U23-Meister Weixelbaumer dann kurzen Prozess und wirft ihn gleich mit der ersten Aktion Ippon für Harai goshi. Im brisanten Duell „neuer gegen alter Österreichischer Staatsmeister“ bis 73kg traf Lukas Reiter auf Georg Reiter. Der Wimpassinger lässt sich leider ebenso gleich zu Kampfbeginn überraschen, wie seine beiden Clubkollege Patrick Ganselmayer bis 81kg und Johnny Schmid bis 90kg. Somit gingen gleich drei Punkte in Serie an das UJZ.
Bis 100kg stieg dann Kapitän Florian Wallner fulminant in diese Begegnung ein. Er besiegte, eine Klasse höher als gewohnt, eindrucksvoll den bereits im Männer-Europacup sehr erfolgreichen Tomas Knapek (CZE) vorzeitig mit Ippon für Festhaltegriff. Auch Andreas Mruk entschied den Schwergewichtskampf am Boden gegen den "150kg-Brocken" Pautz vor Ablauf der regulären Zeit mit Würgetechnik. Die Violetten gingen somit mit einer 4:3 Halbzeitführung in die Pause.
Im zweiten Durchgang musste dann Stefan Moser nach einer sicheren Yuko-Führung den Kampf noch an Eibensteiner abgeben. Der frischgebackene italienische Meister Matteo Piras überzeugte jedoch auch im Retourkampf und siegte ebenfalls durch Würgegriff. Im hochkarätigen Reiter-Duell, revanchierte sich Lukas und siegte dieses Mal nach Halbpunkt für große Aussensichel und darauf folgendem Ippon für Festhaltegriff.
Auch Johnny Schmid konnte den in Hochform kämpfenden Mühlviertler Simon Hofer nicht Herr werden und unterlag im Kampf bis 81kg.
Dann kam aber wieder die große Stunde des Florian Wallner. Von der Papierform her war sein Gegner Milan Randl (SVK) mit bereits 10 erreichten Weltcupmedaillen, darunter Bronze beim Grand Slam von Moskau, eindeutig der Favorit. Flo ging aber entschlossen und unbeeindruckt von großen Namen ans Werk. Er konnte den Star der Mühlviertler gleich zweimal mit Wertung werfen, bevor er gegen Schluss hin noch nachsetzen konnte und den Kampf durch Festhaltegriff mit Ippon für sich entschied. Der 81kg-Athlet Andi Wenisch konnte zwei Klassen Höher bis 100kg leider nichts ausrichten und nach einer darauffolgenden Niederlage im Schwergewicht konnten die Hausherren in einem wahren Judo-Krimi noch ein 7:7 Unentschieden retten.
"Es waren unglaublich tolle Kämpfe auf beiden Seiten und zum Anschauen ein wahrer Judo-Leckerbissen. Das Unentschieden geht aber in Ordnung" resümiert Coach Adi Zeltner der seine Mannschaft punktegleich mit den auf Rang drei liegenden Mühlviertlern, auf dem aktuell Vierten Tabellenplatz wieder findet. Die Marschrichtung und Kurs in Richtung FinalFour stimmt jedenfalls.
