October 26, 2009
May 27, 2024

Judo-WM in Paris mit vielen Neuerungen

Leistungssport

JCW Presse

Tina Zeltner scheiterte denkbar knapp im ersten Kampf

Am 23. Oktober startete die EM-Dritte Tina Zeltner vom JC Wimpassing Sparkasse, bei den Weltmeisterschaften der Junioren  in Paris.

Das  Judostadion Pierre de Coubertin bot mit fast 500 Teilnehmern aus insgesamt 71 Ländern und zusätzlich einer spektakulären kundigen Zuschauerkulisse, ein perfektes Umfeld für diese WM.

Auch zahlreiches Fachpublikum aus aller Welt war angereist, um hier beobachten zu können, wie sich die einzelnen Judoka an die neuen Wettkampfregeln anpassen können.

Neue Regeln waren wie maßgeschneidert für Japan.

Beschluss durch die IJF:

Sofortiges Verbot für jede direkte Attacke mit den Händen zu den Beinen, wenn doch, gibt es eine Bestrafung bzw. beim zweiten Mal sogar eine Disqualifikation. Somit fallen einige sehr wirkungsvolle Wurfmöglichkeiten, vor allem für kleinere flinke Kämpfer, wo man überraschend unter dem Gegner „abtaucht“ und auch viele direkte Aushebetechniken für sehr kräftige Judoka weg.

Tina Zeltner zum Beispiel konnte mit genau solchen Techniken ihre jüngste EM-Medaille erkämpfen.

Weiters gab es nun nur mehr einen Kampfrichter pro Matte, der über Funk bei krassen Fehlentscheidungen korrigiert wurde, sofern ein Kommissionär per Video diese Kampfszene besser sehen konnte.

Die Bekleidungsvorschrift mit Anzug und Krawatte für die Trainer beim Coachen, war noch die geringere Umstellung.

Die Hoffnungsrunde nur für die letzten 8 im Bewerb befindlichen, bedeutete somit das Ausscheiden für alle Kämpfer, die in den ersten zwei Runden verloren haben.

Für Tina Zeltner bedeutete die neue Regel also ein komplettes Umstellen ihrer Angriffstechniken, um nach den neuen Regeln nicht bestraft oder gar disqualifiziert zu werden. Gleich im Auftaktkampf bis 52kg ging es gegen die Siegerin der Pan-Amerikanischen Meisterschaften aus Brasilien, Eleudis VALENTIM.

Bereits in Führung liegend, wollte Tina instinktiv mit so einer direkten Aushebetechnik angreifen, brach diesen sogleich wieder ab und die Brasilianierin konterte im gleichen Moment mit Körperwurf. Eine Landung auf der Schulter wurde überraschend mit Halbpunkt bewertet und diesen Rückstand konnte die Niederösterreicherin trotz ständiger Attacken bis zum Schluss nicht mehr aufholen.

Viele Spitzenkämpfer erlitten ähnliche  Schicksale. Sie wurden für vergleichbare Angriffe bestraft, andere  wirkten wiederum sehr verhalten auf der Matte. Die Japaner hingegen profitierten durch diese Regeländerung eindeutig und dominierten diese WM überlegen.

Gleich im Anschluss an diese WM, nach kurzer Pause, geht es für Tina und 4 weitere Clubkollegen nach Japan. Bei diesem 2-wöchigen Trainingslageraufenthalt im Mutterland des Judo, können sich die Wimpassinger gleich optimal auf die Änderungen umstellen. Für Tina  ist es zugleich wieder die Vorbereitung auf die U23 EM im November in Antalya. Dort wird die 16-Jährige aber ohne Druck an den Start gehen. Vielmehr ist es eine weitere Chance im Hinblick auf ihre Weiterentwicklung  und die Möglichkeit, sich mit den Besten Europas in der nächsten Altersklasse messen zu können.

Wir danken unseren Sponsoren für die Unterstützung!
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