Man hatte sich viel für diese mit Spannung erwartete Gipfel-Runde im Männer-Bundesliga-Team des JC Wimpassing Sparkasse vorgenommen.
Immerhin trafen die beiden bislang heuer ungeschlagenen Teams von Meister Galaxy Wien und Vize-Meister Wimpassing aufeinander.
Die Wiener, die in jeder Gewichtsklasse ohnehin einen Nationalkaderkämpfer stellen konnten, verpflichteten zusätzlich als Legionär für diese Begegnung den Japaner Tatsuto Shima bis 66kg, sowie den tschechischen Olympiasieger, Welt-u. Europameister Lukas Krpalek in der Klasse +100kg.
Cheftrainer Adi Zeltner versuchte zu kontern und verpflichtete den seit Jahren immer siegreich für Wimpassing kämpfenden Italiener Matteo Piras bis 66kg, sowie den russischen Senkrechtstarter Tamerlan Bashaev im Schwergewicht. Der Russe, zuletzt Sieger des Grand Slam von Ekaterinburg und derzeit Nummer 5 der Weltrangliste, konnte Olympiasieger Krpalek zuletzt immerhin bereits beim Masters in Guangzhou/CHN besiegen.
Doch dann drehte sich plötzlich alles gegen einen möglichen Erfolg des Herausforderers aus dem Schwarzatal.
Kurz vor der Begegnung kam zunächst die verletzungsbedingte Absage von Piras.
Dann im ersten Kampf bis 60kg wurde Bernhard Lang trotz Wazaari-Führung noch überpowert und verlor. Martin Morgenbesser kämpfte zwar beherzt konnte aber den Japaner Shima nicht wirklich gefährden. Bis 73kg war Punktehoffnung Lukas Reiter im Duell gegen Teamkollegen Matthias Czizsek von Beginn an im Griff klar überlegen, konnte aber leider keine Wertung erzielen. Eine Fingerverletzung in der Golden Score Überzeit verhinderte dann ein weiterkämpfen und Reiter verlor diesen Kampf.
Einen ausgeglichen Kampf über die volle Kampfzeit sah man dann zwischen Mike Zeltner bis 81kg gegen Nationalkämpfer Adam Borchashvilli. Letztlich wurde ein „Bauchfleck“ von Zeltner bei einer Wurfattacke des Wieners mit Halbpunkt gewertet, was diesen Kampf entschied.
David Klammert konnte dann bis 90kg den ersten Punktesieg mit einem schnellen Maki komi (Körperwurf) gegen Sebastian Schneider nach Wimpassing holen. In einem weiteren Duell zwischen zwei Nationalteamathleten unterlag Aaron Fara überraschend dem gleich schweren Marko Bubanja bis 100kg.
Im Schwergewichts -Topfight des Abends standen nun der Weltranglisten Zweite Krpalek für die Wiener und der Weltranglisten Fünfte Bashaev für die Wimpassinger gegenüber. Bashaev eröffnet sogleich mit tiefem Schulterwurf, erhielt Wazaari dafür und sah auch bis zum Schluss, wie der sichere Sieger aus. Doch dann gelang dem großgewachsenen Tschechen ein Konter und er konnte dadurch diesen Kampf doch noch drehen. Ernüchternder Pausenstand 6:1 für die Wiener.
Im zweiten Durchgang brachte Trainer Adi Zeltner mit David Pulkrabek bis 60kg, Markus Hirzberger statt dem verletzten Reiter bis 73kg, Andi Wenisch bis 81kg und Flo Wallner bis 90kg dann gleich 4 frische Eigenbau-Kämpfer. Aber nur Legionär David Pulkrabek und 100kg-Hühne Aaron Fara konnten dabei für die Violetts punkten.
Auch im Weltklasse-Schwergewichtskampf setzte sich abermals Olympiasieger Krpalek durch.
So musste sich der Vize-Meister Wimpassing dieses Mal weit unter seinem Wert mit 11:3 geschlagen geben.
„Das ist Judo, da ist einfach wirklich alles möglich“ sagt Trainer Adi Zeltner. „Aber es ist noch nichts entschieden, abgerechnet wird am Schluss beim Final 4!“
