November 1, 2021
May 28, 2024

Polleres und Reiter sind Militär-Weltmeister - Hunger holt Bronze, Grabner Siebte

Leistungssport

JCW Presse

Vergangenes Wochenende gelang den Fightern des JC Wimpassing Sparkasse bei der Militär-WM im französischen Brétigny-sur-Orge ein unglaubliches Top-Ergebnis. Die Nationalteam-Athleten aus Wimpassing kehren gleich mit drei Medaillen nach Hause zurück – zweimal in Gold und einmal in Bronze. Bislang schaffte es einzig Thomas Etlinger, Topfighter der ersten Nachwuchs-Riege der Judohochburg Wimpassing, im Jahr 1997 in Dubrovnik Silber bei der Militär-WM zu erkämpfen.

Insgesamt nahmen 184 StarterInnen aus 26 Nationen teil. Die AthletenInnen von Cheftrainer Adi Zeltner stellten 5 der 11 vom ÖJV nominierten WM-Starter.

Bereits am ersten Wettkampf-Tag sorgt Lukas Reiter für Gold. Der 25-jährige Neunkirchner (-73/JC Wimpassing Spk/NÖ) holte überraschend sicher mit vier Siegen seinen ersten WM-Titel. Dabei war das Antreten des HSZ-Seebenstein-Athleten bis zum Schluss in Frage gestanden. Reiter durfte nach Angina und mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung knapp zwei Wochen nicht trainieren. Erst im allerletzten Moment gab es die Freigabe.

In Runde 1 besiegte er den Iraner MOAHAMMAD mit zwei Wazaari-Wertungen für zweimal Tai-otoshi (Beintechnik). In Runde 2 setzte er sich rasch mit Osoto-gari (große Außensichel) gegen den Holländer BRAAM durch. Hart umkämpft war das Halbfinale gegen den Polen MROWCZYNSKI. Zunächst ging sein Gegner überraschend mit Wazaari für Schulterwurf in Führung. Erst in Folge konnte er seinen Gegner mit Ippon bezwingen und sich somit für das Finale bis 73kg qualifizieren. Dort traf er auf den mit 1,92m großgewachsenen Lokalmatador AXUS. Lukas konterte geschickt eine Unachtsamkeit des Franzosen und konnte so kurz vor Kampfende die Entscheidung durch Ko-soto-gake (Beintechnik nach hinten) herbeiführen.Dieser Militär-Weltmeister-Titel ist der bisher größte Erfolg seiner Karriere.

„Dieser Titel ist für mich nach der verpassten Olympia-Qualifikation und den harten letzten Wochen richtig emotional. Damit hätte ich nicht im Traum gerechnet. Vielleicht ist das schon ein gutes Zeichen für Paris 2024 und die nächste Olympia-Qualifikation. Französischer Boden scheint mir zu liegen", strahlte Lukas Reiter.

In der Gewichtsklasse -57kg landete Lisa Grabner (JC Wimpassing/NÖ) auf dem sehr guten 7. Rang. Die junge Nachwuchshoffnung hatte an diesem Tag ein schweres Los. Nach ihrem Ipponsieg gegen Kalu Liyannalage/SRI, folgten zwei Niederlagen gegen die spätere Weltmeisterin und Olympiasiegerin von Rio 2016 Rafaela Silva/BRA und die spätere WM-Dritte Anastasiia Konkina/RUS. Somit war an diesem Tag für die 20-jährige Österreicherin noch nicht mehr zu holen.

Am zweiten Wettkampftag glänzte es in Gold und Bronze durch Michi Polleres und Marlene Hunger. Die Vize-Olympia-Siegerin Michaela Polleres (-70/JC Wimpassing/NÖ) und Trainingspartnerin Marlene Hunger (-78/JC Wimpassing/NÖ) präsentierten sich bei dieser WM in Hochform. Die 24-jährige Vize-Olympia-Siegerin konnte souverän alle vier Kämpfe mitIppon gewinnen. In Runde 1 gegen die Französin BRISSON setzte sie sich spektakulär mit Ura-Nage (Aushebetechnik nach hinten) durch. In Runde 2 besiegte sie die aktuelle Panamerikanische Meisterin SANTANA mit Wazaari für Beintechnik und entschied den Kampf anschließend mit Festhaltegriff. Im Halbfinale gegen die Junioren-Europameisterin CHYSTIAKOVA aus der Ukraine ging das Match in die Golden-Score Verlängerung, ehe Michi mit einem rechten Uchi-Mata (Innenschenkelwurf) den Kampf mit Ippon klar gewinnen konnte.

Im Finale gegen die großgewachsene Polin WROBLEWSKA war es schließlich wieder eine klare Angelegenheit für die Wimpassingerin. Auf Wazaari für Körperwurf folgte rasch ein zweiter Wazaari für Kontertechnik und so wanderte der Militär-Weltmeistertitel sicher an Michi. Die vermeintliche Hauptgegnerin und Lokalmatadorin Margaux Pinot (Team-Olympiasiegerin, 2-fache Ex-Europameisterin und als Nummer 6 in der Weltrangliste einen Platz vor Polleres), musste sich mit Bronze begnügen. „Eigentlich hätte ich mit der Französin im Finale gerechnet. War dann aber ganz froh, dass sie in die Hoffnungsrunde musste. Ich habe mir in den ersten Kämpfen ganz schön schwer getan, da ich meine Gegnerinnen nicht so genau kannte. Somit musste ich besonders aufpassen. Das Finale selbst war dann viel besser. Ich konnte den Griff gut durchsetzen und kontrollierte die Polin gut. Mit meiner Leistung bin ich absolut zufrieden. Nach WM und Olympia jetzt die dritte große Medaille heuer, die erste in Gold.“

Knapp eine halbe Stunde nach Michis WM-Titel gab es dann neuerlich Edelmetall für Österreich. Marlene Hunger (-78/JC Wimpassing/NÖ) sicherte sich Bronze. „Das war mein erster internationaler Wettkampf nach 8-monatiger Verletzungspause. Ich freue mich total über meine erste WM-Medaille."

Nach einem Ipponsieg gegen die Uzbekin KURBANBAEVA durch zweimal Wazaari für O-uchi-gari (große Innensichel) und Uchi-mata (Innenschenkelwurf) unterlag sie nur im Halbfinale der späteren Siegerin TCHEUMEO Audrey, die neben dem früheren Weltmeistertitel auch Olympia-Silber in Rio u. Olympia-Bronze in London zu Buche stehen hat. Den Bronzekampf gegen THANTHIRILAGE aus Sri Lanka entschied sie dann eindrucksvoll nach 22 Kampfsekunden mit Ippon, wieder für Uchi Mata.

Im Team-Bewerb konnte das österreichische Team mit JCW-Beteiligung nochmals zwei Medaillen erkämpfen - die Herren holten Silber, die Damen Bronze.

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