April 4, 2023
May 28, 2024

1. Grand Slam Sieg für Aaron Fara in Antalya

Leistungssport

JCW Presse Leistungssport

In Antalya/TUR fand der letzte Grand Slam vor den Weltmeisterschaften in Doha/Katar 7.-14. Mai statt. Vom JC Wimpassing Sparkasse standen mit Aaron Fara, Michi Polleres und Luki Reiter gleich drei Schützlinge von Cheftrainer Adi Zeltner im ÖJV-Aufgebot. Insgesamt 11 ÖJV-Athleten kämpften dabei um die allerletzte Chance, um noch auf den möglichen WM-Zug aufspringen zu können. 600 Judoka aus 83 Nationen/5 Kontinente kämpften aber auch um wichtige Punkte für die laufende Olympia-Qualifikation für Paris 2024.

Allen voran konnte sich dabei 100kg-Athlet Aaron Fara unglaublich stark in Szene setzen. Nach Silber beim Grand Slam in Tashkent vor 4 Wochen kämpfte er auch in Antalya in absoluter Bestform. Im Eilzugstempo konnte er all seine 5 Kämpfe jeweils vorzeitig, in einer Gesamt-Kampfzeit von nur 4 min. 28 sek. mit Ippon gewinnen.

Seinen ersten Fight gegen Boris GREGORIEW/BUL beendete er schon nach 32 Kampf-Sekunden mit 2x Wazaari (= 1 Ippon) für Aushebetechnik Khabarelli.

Auch gegen Gonchigsuren BATKHUYAG/MGL, zuletzt Grand Slam Silber-Gewinner von Tiflis letzte Woche, kam es gleich beim ersten Kontakt zum entscheidenden Ippon für den Bad Erlacher. Aaron warf den Mongolen nach nur 25 Sekunden Wazaari für Aushebetechnik und fixierte ihn gleich darauf am Boden mit Festhaltegriff.

Im Viertelfinale, gegen den auf Nr. 1 gesetzten Kanadier Shady ELNAHAS zeigte der Niederösterreicher sein erlerntes Judokönnen. Zunächst konnte er gegen den Weltranglisten-Fünften mit Wazaari für Aushebetechnik Ura nage in Führung gehen. Daraufhin folgte eine geschickte Umdrehtechnik mit Festhaltegriff, aus dem sich der mehrfache Grand Slam Medaillen Gewinner jedoch geschickt befreien konnte. Erst nach etwa 3 min. Kampfzeit konnte der Favorit erstmals einen Angriff mit Uchi mata (Innenschenkelwurf) starten. Der HSZ-Seebenstein-Sportler konterte diesen prompt und brachte seinen Gegner dabei selbst zu Fall. Der Video-Beweis brachte dann die Disqualifikation („Head-diving“ - Eintauchen mit dem Kopf in die Matte beim Wurfversuch) für Elnahas und den Sieg für den Niederösterreicher.

Im Halbfinale gegen den auf Nr. 5 gesetzten Simeon CATHARINA/NED erwartete man einen harten Fight. Doch das Wimpassinger Eigengewächs katapultierte den World-Masters Silbermedaillengewinner von Jerusalem ebenfalls nach nur 10 (!) Kampf-Sekunden mit einem wuchtigen Ippon auf die Matte. Mit diesem Sieg stand er im großen Finale -100kg, wo es in der gleichen Tonart weiter ging.

Der Schweizer Daniel EICH, lässt sich dabei mit Aaron auf den Körperkampf ein und zog dabei, wie all seine Vorgänger, den Kürzeren. Der ÖJV-Athlet schaffte den entscheidenden Ippon nach nur 26 Kampfsekunden mit seinem Spezial-Wurf „Adler“ und schaffte damit in beeindruckender Art seine erste Grand Slam Goldmedaille.

„Heute war eigentlich ein perfekter Tag für mich. Jetzt kann die WM kommen. Danach gilt mein Fokus ganz der Olympia-Qualifikation für Paris 2024.“ sagt ein überglücklicher Aaron Fara. 1.000 Punkte gibt es für den Sieg in der IJF-Weltrangliste in der er nun auf Platz 22 vorrückt. 500 Punkte gibt es zugleich im Olympiaranking, womit er direkt Kurs auf die Olympischen Spiele in Paris 2024 nimmt. „Aaron kann die Olympia-Quali wirklich schaffen“ freuen sich Langzeit-Trainer Adi Zeltner und Headcoach Yvonne Bönisch gemeinsam über den derzeitigen Erfolgsrun ihres Top-Athleten.

Michi Polleres, zuletzt Siegerin beim Grand Slam in Tashkent bis 70kg, war in Antalya zwar als Nr.2 gesetzt, erwischte aber einen nicht ganz so guten Tag und musste hart kämpfen. Nach einem Freilos ging es in Runde 2 gegen Sara RODRIGUEZ/ESP in die Golden Score Überzeit, wo sie dann nach insgesamt 5min. 36sek. den entscheidenden Wazaari für Maki komi schaffte.

Auch in Runde 3 gegen die Mongolin Nyam BATSUURI musste die Wimpassingerin bis zur Schlussminute fighten, um sich dann mit Ippon für Aushebetechnik Ura nage durchzusetzen zu können.

Im Viertelfinale fand sie gegen die permanenten Scheinangriffe der Israelin Maya GOSHEN kein Rezept und verlor mit 3 Strafen wegen Inaktivität.

Trotz einer dabei zugezogene Knieverletzung kämpfte sie in der Hoffnungsrunde gegen Ida ERIKSON und konnte diesen Fight mühevoll nach 3 erzwungenen Strafen für die Schwedin in der Golden Score Verlängerung gewinnen.

Im Bronze-Fight gegen Ai Tsunoda Rustant verzichtete die HSZ-Seebenstein-Athleten dann jedoch auf ein Antreten. Das Verletzungsrisiko jetzt sechs Wochen vor der bevorstehenden WM in Doha wäre zu groß, waren sich Sportdirektor Markus Moser und alle verantwortlichen Trainer einig.

Somit guter 5.Rang für die Niederösterreicherin und weiterhin Rang 3 in der IJF Weltrangliste mit 5.885 Punkten knapp vor der GS-Siegerin von Saki NIIZOE aus Japan mit 5750 Punkten. Auch im Olympia-Ranking kann sie damit den derzeit 3. Platz verteidigen.

Lukas Reiter, zuletzt Dritter beim Weltcup in Rom trat in der Klasse bis 73kg an und konnte Kestutis VITKAUSKAS/LTU klar mit Wazaari für Tai otoshi bezwingen. Auch in Runde zwei dominierte er den Kampf gegen Lokalmatador Umalt DEMIREL, seines Zeichens Junioren Vize-Weltmeister 2021, verlor jedoch durch eine Unachtsamkeit am Boden mit Festhaltegriff und schied damit aus.

Fotocredits: Di Feliciantonio Emanuele

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